Folgen für uns Menschen…
Besonders stark wirkt sich die Hitze auf Kinder, ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen aus. Im schlimmsten Fall können hohe Temperaturen nicht nur zu Herz-Kreislauf Problemen, sondern auch zum Tod führen. Laut dem Gesundheitsministerium sterben pro Jahr bis zu 500 Personen in Österreich an den Folgen der Hitze.
Betroffen sind aber weit mehr Personen. Wer schon einmal bei 35 Grad Außentemperatur einen Tag im unklimatisierten Büro verbracht hat, weiß: Nicht nur der Computer kann überhitzen. Anhaltende Hitze hat schon ab 26 Grad Raumlufttemperatur Auswirkungen auf jede und jeden von uns: weniger Konzentration, langsamere Reaktion, erhöhte Gereiztheit. Mit jedem weiteren Grad steigt die Gefahr von Arbeitsunfällen und körperlichen Problemen. Am drastischsten sind die Auswirkungen jedoch außerhalb des Büros, wo Arbeiter:innen Sonne und Hitze schutzlos ausgeliefert sind, etwa am Bau. Im Bauwesen zeigen sich in den wärmsten Monaten auch die höchsten Unfallraten.
… die Wirtschaft…
Egal ob Baustelle, Büro, oder Biergarten: die hohen Temperaturen drücken auch auf die Wirtschaft. Neue Ergebnisse eines EU-weiten Forschungsprojekt des Instituts für höhere Studien (IHS) zeigen: Unsere Volkswirtschaft verzeichnet Einbußen durch die Hitze – Tendenz steigend. Besonders betroffen sind Wirtschaftszweige, die auf körperliche Arbeit unter der Sonne angewiesen sind: Der Bausektor, die Landwirtschaft und gewisse Industriesektoren. Auch aus der Gastronomie sind vermehrt Klagen zu vernehmen. Bei hohen Temperaturen bleibt vor allem um die Mittags- und Nachmittagszeit die Kundschaft aus.
Abgesehen vom menschlichen Faktor tun sich zunehmend Materialfragen auf.
Wie lange und zuverlässig hält wichtige Infrastruktur der Hitze stand, etwa Schienen, Energienetze oder auch Straßen? Derweil passiert es noch nicht sehr häufig, dass der Asphalt schmilzt, sich Gleise verformen, oder die Energieversorgung eingeschränkt ist, doch häufiger werden diese Ereignisse allemal.
Auch die Stromerzeugung durch heimische Wasserkraftwerke ist verletzlich gegenüber Hitzeperioden. Im Juli 2022 konnte durch hitzebedingte Ausfälle etwa knapp ein Drittel weniger Strom als im selben Monat des Vorjahres produziert werden.
… und die Natur
Anhaltende Trockenheit und Dürre verursachen erhebliche Schäden in der Forst- und Landwirtschaft und bedrohen damit langfristig unsere Lebensgrundlage. Den historisch weitflächig gepflanzten Fichten geht als Flachwurzler buchstäblich das Wasser aus und der Hitzestress macht sie wiederum anfälliger für Schädlinge wie den Borkenkäfer. Die Dürre schmälert aber auch die Erträge am Feld.
Und das alles verstärkt sich gegenseitig, denn die Klimakrise sorgt nicht nur für ausbleibenden Regen. Warme Temperaturen machen auch eine längere Wachstumsperiode möglich. Das klingt erstmal gut, aber je länger Pflanzen wachsen, desto mehr Wasser nehmen sie aus dem Boden auf und geben es durch Verdunstung an die Umgebungsluft ab. Regnet es dann nicht genug, kann der Wasserverlust nicht ausgeglichen werden und es wird noch trockener. All das führt zu einem sinkenden Grundwasserspiegel.