Umfrage: Zukunftsfähige Wirtschaftszweige bringen Wettbewerbsvorteil und Arbeitsplätze

Umfrage Klimapolitik Wirtschaft EU
Dienstag, 14.05.2024
Mit der bevorstehenden EU-Wahl werden die Weichen für die Zukunft Europas gestellt. Die österreichische Bevölkerung ist dabei der Meinung, dass der Standort Europa langfristig nur mit einer Ökologisierung der Wirtschaft gesichert werden kann. Mehr als drei Viertel sehen etwa im Ausbau klimafreundlicher Sektoren und dem Einsatz von Zukunftstechnologien wie erneuerbarer Energien eine große Chance für Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze. Das zeigt der zweite Teil unserer Umfrage zu EU-Themen. Befragt wurden dazu 1.000 Personen durch das Meinungsforschungsinstituts marketagent. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die österreichische Bevölkerung.

Die Umfrageergebnisse auf einen Blick:

Ausbau erneuerbarer Energien zentral, um Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze in Europa zu sichern

Die österreichische Bevölkerung erkennt die Dringlichkeit der Standortsicherung: Knapp neun von zehn der Menschen in Österreich erwarten von der EU, auf zukunftsfähige Wirtschaftszweige zu setzen, um global – etwa gegenüber China und den USA – konkurrenzfähig zu bleiben. Vor allem durch die Ökologisierung der Wirtschaft sehen die Menschen die Konkurrenzfähigkeit und damit Arbeitsplätze und den zukünftigen Wohlstand sichergestellt.

Eine führende Rolle sollte die EU, laut Umfrageergebnissen, bei jenen Technologien einnehmen, die zur Bekämpfung der Klimakrise beitragen: Mehr als drei Viertel der Bevölkerung finden, das Potential von erneuerbaren Energien, Speichern und Elektromobilität solle genutzt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Solche Zukunftstechnologien und klimafreundliche Sektoren zu fördern, schaffe sichere Arbeitsplätze, sind ebenfalls knapp drei Viertel der Menschen in Österreich überzeugt.

Vorwärtsgewandte Unternehmen in der Pflicht

Den Grund für die fehlenden ambitionierten Schritte in diese Richtung sieht die österreichische Bevölkerung auch darin, dass es Akteur:innen gibt, die sich aktiv gegen eine nachhaltige Entwicklung stellen: Sieben von zehn Menschen in Österreich haben den Eindruck, dass auf EU-Ebene fossile Unternehmen und Interessensvertretungen häufig Maßnahmen gegen die Klimakrise verhindern.

Vorwärtsgewandte Wirtschaftstreibende sind deshalb in der Verantwortung: Knapp vier von fünf Menschen in Österreich finden es zentral, dass Unternehmen selbst und deren Interessenvertretungen auch öffentlich die nötigen Maßnahmen zum Klimaschutz aktiver einfordern, um das Potential einer klimafreundlichen Wirtschaft zu nützen.

Mehr zum Thema

swiper-icon-prev
swiper-icon-next
Umfrage Klimapolitik EU Erneuerbare Energie

Umfrage: Klimaschutz als Schlüssel für Sicherheit und Unabhängigkeit Europas

In knapp einem Monat wählen die Österreicher:innen ein neues EU-Parlament. Der Ausgang der Wahl wird entscheidend dafür, wie die heimische Energiezukunft gestaltet werden kann. Mehr als zwei Drittel der österreichischen Bevölkerung geht es in dieser Sache zu langsam: Sie halten es im Sinne der Sicherheit und Unabhängigkeit Europas für notwendig, dass die EU den Ausstieg aus Öl, Kohle und Gas beschleunigt. Das zeigt eine neue Umfrage im Auftrag des KONTEXT Instituts für Klimafragen. Befragt wurden dazu 1.000 Personen durch das Meinungsforschungsinstituts marketagent. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die österreichische Bevölkerung.

10.05.2024

Analyse Klimadebatte Klimapolitik

Kontextanalyse: Wer die österreichische Klimadebatte bestimmt, wer Maßnahmen verschleppt

Mit steigender medialer Aufmerksamkeit für Klimathemen ändert sich auch die Debatte zu klimapolitischen Entwicklungen in Österreich: Mittlerweile stehen weniger die Existenz der Klimakrise oder klimawissenschaftliche Erkenntnisse im Fokus. Vielmehr wird über konkrete Maßnahmen, Gesetze oder Ziele diskutiert. Das neue „Klimadiskurs-Monitoring 2023“, im Auftrag von KONTEXT von FORESIGHT durchgeführt, zeigt, dass manche Akteur:innen mehr Klimaschutz und schnelleres Handeln fordern, andere jedoch konkrete Entscheidungen und Maßnahmen verschleppen.

25.04.2024

Einordnung Erneuerbare Energie Klimapolitik

Wasserstoffförderungsgesetz (WFöG): eine Einordnung

Am 26. Februar haben Klimaschutz- und Finanzministerium den Entwurf für das Wasserstoffförderungsgesetz (WFöG) in Begutachtung geschickt. Worum geht es dabei?

01.03.2024

Einordnung Klimapolitik

Erneuerbares-Gas-Gesetz: eine Einordnung

Mit dem Erneuerbares-Gas-Gesetz (EGG) soll der Ausbau der heimischen Produktion von erneuerbarem Gas bis zum Jahr 2030 festgeschrieben werden.

23.02.2024

Grafik Klimapolitik Klimadebatte

Infografik: Von Verschleppung zur Beschleunigung

Unsere erste [Kon]klusio zeigt, wie Maßnahmen und Entscheidungen im Klimaschutz verschleppt werden. Das klingt erstmal negativ. Doch die Taktiken dahinter zu verstehen, gibt uns auch eine Chance. Raus aus verfahrenen Positionen – hin zu einem konstruktiven Dialog. Aber wie genau können wir von der Verschleppung in die Beschleunigung von Maßnahmen kommen? Das beantwortet die folgende Infografik.

24.02.2024

Einordnung Klimapolitik EU

EU-Liefergesetz: Bürokratie- und Kostenargument eingeordnet

Das EU-Lieferkettengesetz soll Umwelt- und Menschenrechte entlang globaler Lieferketten verbessern. Dabei übernehmen Unternehmen Verantwortung für Arbeitsbedingungen und Umweltschäden durch ihre Produktionsabläufe. Unter anderem die Zweifel von Österreich und Deutschland haben dazu geführt, dass vergangene Woche die Abstimmung zum Gesetz auf unbestimmte Zeit vertagt wurde.

16.02.2024

Analyse Klimadebatte Klimapolitik

[KON]KLUSIO: Wie Klimaschutz verschleppt wird

Der Werkzeugkoffer für effektiven Klimaschutz liegt bereit. An welchen Stellschrauben gedreht werden muss, ist bekannt und die Dringlichkeit wird immer klarer. Trotzdem werden die notwendigen Entscheidungen hinausgezögert, während sich die Lage verschärft. Kurz: Klimaschutz wird verschleppt. Die Taktiken, die dazu eingesetzt werden, sind vielseitig und oft schwer zu erkennen. Gemeinsam haben sie, dass sie vorhandene Unsicherheiten und berechtigte Sorgen verstärken und mit Desinformation vermischen. Um Handlungsspielraum im Klimaschutz zurückzugewinnen, gilt es, Verschleppungstaktiken [1] zu erkennen und entkräften.

16.02.2024

Grafik Erneuerbare Energie EU

Erneuerbare überholen Kohle und Gas in der EU

Im vergangenen Jahr erreichten Erneuerbare ein Rekordhoch: Zum ersten Mal wurde mehr Strom aus Windkraft gewonnen als aus Gaskraftwerken. Wind-, Solar-, Wasserkraftwerke und Co. lieferten 44 Prozent des produzierten Stroms in der EU. Weniger als ein Drittel stammte hingegen aus fossilen Quellen. Das zeigt ein neuer Bericht des Thinktanks Ember.

15.02.2024