Von Verschleppung zu Beschleunigung im Klimadiskurs
Wie über Klimapolitik öffentlich gesprochen wird, ist zentral dafür, welche klimapolitischen Maßnahmen und Entscheidungen umgesetzt werden. Begleitend zu den qualitativen Ergebnissen der Studie hat KONTEXT Strategien entwickelt, um den Klimadiskurs konstruktiv voranzubringen.
Demnach erweist sich die Kommunikation dann als konstruktiv, wenn sie legitime Bedenken aufnimmt, wirksame Lösungen anbietet und den wirtschaftlichen, sozialen und sicherheitspolitischen Mehrwert von klimapolitischen Maßnahmen hervorhebt. Ein weiterer Faktor für konstruktiven Diskurs ist die Übernahme von Verantwortung – gerade von jenen, die in dem Thema viel Handlungsmacht besitzen, wie Politik und Unternehmen.
Die Strategien für eine konstruktive Klimadebatte im Detail gibt es hier.
Fazit
Klimapolitik rückt in der öffentlichen Debatte ein Stück weit in den Hintergrund. Inmitten wirtschaftlicher und geopolitischer Spannungen bekommen Fragen der Sicherheit, Unabhängigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und sozialer Ungleichgewichte zunehmend Relevanz – auch in Österreich. Die Ökologisierung von Wirtschaft und Gesellschaft hängt jedoch mit all diesen Fragen zusammen. Mehr noch: Sie kann einen erheblichen Beitrag zu deren Antworten leisten. Ambitionierte Maßnahmen zur Ökologisierung bremsen nicht nur die Klimakrise, sondern reduzieren teure Abhängigkeiten von fossilen Brennstoffen wie Öl, Kohle und Gas und stärkt so die geopolitische, ökonomische und soziale Sicherheit. Gleichzeitig können Wettbewerbsfähigkeit gesteigert und Arbeitsplätze geschaffen werden. Diesen Mehrwert zu erkennen ist zentral dafür, um klimapolitisch, wirtschaftspolitisch und sicherheitspolitisch voranzukommen. Gleichzeitig gilt es aber auch, Verantwortung zu übernehmen. Im Fall der Bundesregierung würde das etwa bedeuten, dass sie den Zielen und Absichten im Regierungsprogramm rasch konkrete Maßnahmen folgen lässt.
[1] Verschleppungstaktiken basieren auf der Publikation "Discourses of Climate Delay" von Lamb et al. (2020).