Europas Umbau hin zu einem nachhaltigen Energiesystem macht große Schritte. Im vergangenen Jahr erreichten Erneuerbare ein Rekordhoch: Wind-, Solar-, Wasserkraftwerke und Co. lieferten 44 Prozent des produzierten Stroms in der EU. Weniger als ein Drittel stammte hingegen aus fossilen Quellen. Das zeigt ein neuer Bericht des Thinktanks Ember.
Vor allem Wind- und Solarenergie nehmen in der EU stetig zu. Zusammen erfuhren sie 2023 den bisher stärksten Zuwachs innerhalb eines Jahres sowohl bei der Erzeugung von Strom als auch beim Ausbau. Zum ersten Mal wurde mehr Strom aus Windkraft gewonnen als aus Gaskraftwerken. Der Erfolg rührt allerdings nicht allein vom Ausbau der Kapazitäten. Auch der Stromverbrauch ging im vergangenen Jahr aufgrund der Gaskrise deutlich zurück. Vor allem die Stromproduktion aus Gas, aber auch aus Kohle ist eingebrochen – und damit der CO₂-Ausstoß im Stromsektor.
In den kommenden Jahren wird der Bedarf an Strom allerdings wieder steigen: Elektrische Anwendungen wie Wärmepumpen oder E-Autos sollen ineffiziente fossile Energie wie Öl und Gas ersetzen. Um sicherzustellen, dass der Strom für ihren Betrieb aus nachhaltigen Quellen stammt – und die europäischen Energieziele eingehalten werden können – muss der Ausbau von Erneuerbaren in den kommenden Jahren nochmals deutlich zulegen. Gleichzeitig ist es weiter nötig, den Verbrauch der Sektoren so umzugestalten, dass insgesamt weniger Energie benötigt wird.