Im Energiebereich hat Österreichs starke Importabhängigkeit bei Gas und Öl gravierende Folgen für Preis- und Versorgungssicherheit. Preisschocks in der Höhe von jenem nach Beginn des russischen Angriffskriegs verursachen in emissionsintensiven Sektoren Österreichs Verluste von über zehn Milliarden Euro. Emissionsarme Sektoren sind hingegen resilient gegenüber fossilen Preisschocks.
Gleichzeitig heizen hohe Energiepreise die Verbraucherpreise an. Während der historisch hohen Inflationsrate von rund elf Prozent Ende des Jahres 2022 waren die stark gestiegenen Preise von Haushaltsenergie (Gas, Öl, Elektrizität) und Treibstoffen (Diesel, Benzin) für rund ein Drittel der Teuerung verantwortlich (siehe Grafik 2). Solche kurzfristigen und drastischen Preisanstiege haben tiefgreifende wirtschaftliche und soziale Folgen. Die Teuerung spüren vor allem Haushalte mit geringen Einkommen überproportional stak im Geldbörsel und die Industrie in der Produktion. Durch indirekte Effekte (Lieferketten, Energie als Produktionsgut, etc.) erhöhen steigende Energiepreise auch die Preise anderer Güter und Dienstleistungen. Der Inflationseffekt durch die gestiegenen Energiepreise lag im Jahr 2022 insgesamt demnach sogar bei mehr als zwei Drittel.