Zum Hauptinhalt springen
Panel

Zukunftsforum Grünes Gas

Donnerstag, 12.06.2025
Palais Niederösterreich, Wien

Beim diesjährigen Zukunftsforum Grünes Gas diskutierte Tina Deutsch mit weiteren Expert:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft über eine der größten Herausforderungen der Energiewende: Wie gehen wir mit Zielkonflikten und gesellschaftlichen Spannungen um – insbesondere, wenn alle eigentlich das Gleiche wollen, aber aneinander vorbeireden?

FGW Daniel Hinterramskogler

Im Zentrum des Panels von 16:00–16:50 Uhr stand die Frage: „Alle dafür, doch jeder gegen jeden? Die öffentliche Meinung zu Energie und Klima im Widerspruch.“

Was prägt den Diskurs?

In seinem Impuls beleuchtete Peter Filzmaier, Professor für Politikwissenschaft und Leiter des Instituts für Strategieanalysen, die paradoxen Muster öffentlicher Meinung: Einerseits große Zustimmung zu Klimaschutz im Allgemeinen, andererseits massive Ablehnung bei konkreten Maßnahmen.

Emotionen, Unsicherheit und strategische Kommunikation spielen dabei eine zentrale Rolle – sowohl im politischen Diskurs als auch in der öffentlichen Wahrnehmung.

In der anschließenden Gesprächsrunde diskutierten:

  • Tina Deutsch, KONTEXT – Institut für Klimafragen
  • Peter Filzmaier, Universität Graz / ISA
  • Jürgen Streitner, Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ)
  • Michael Woltran, Austrian Gas Grid Management (AGGM)

Moderiert wurde das Panel von Martin Szelgrad (Report Verlag) – mit aktiver Publikumsbeteiligung und Live-Voting.

Take-aways:

  • Wie wir kommunizieren, ist entscheidend.
    Ob es gelingt, Brücken zu bauen, hängt nicht nur von den Inhalten, sondern von der Haltung ab: Gehe ich in Abwehr oder auf Verständnis? Höre ich zu, bevor ich urteile?
  • Dramatik ohne Vision lähmt.
    Wer die Dringlichkeit betont, muss gleichzeitig glaubwürdige, positive Zukunftsbilder anbieten – sonst entsteht Ohnmacht statt Handlungsbereitschaft.
  • Grüne Gase haben ihren Platz – aber nicht als Ausrede.
    Sie sind ein Baustein in einem neu gedachten Energiesystem. Wer sie als Ersatz für strukturelle Veränderungen verkauft, schadet dem Fortschritt.
  • Ökonomie vs. Ökologie ist ein künstlicher Widerspruch.
    Ein Systemwandel gelingt nur, wenn wirtschaftliche und ökologische Argumente gemeinsam gedacht und kommuniziert werden – wie beim Fahrrad: Es braucht beide Räder, um voranzukommen.