Klimakonferenzen waren in den letzten Jahren nicht mehr der Ort, an dem wirklich ambitionierte Fortschritte in der globalen Klimapolitik gemacht wurden. Weil sie ihre Beschlüsse nur einstimmig annehmen kann, bestehen die Schlusserklärungen der COP-Konferenzen häufig aus verwässerten Kompromissen oder unverbindlichen Absichtsbekundungen. Nennenswerte und vor allem verbindliche Fortschritte im Klimaschutz bleiben damit meist aus.
Zudem wird die Austragung der Konferenzen von Ländern, wie Aserbaidschan oder auch Dubai, häufig für Greenwashing genutzt. Jüngste Berichte, wonach der Chef-Organisator der COP29, Elnur Soltanov, seine Position für einen neuen Öl- und Gasdeal genutzt haben soll, bestätigen diesen Eindruck.
Unter dieser Entwicklung verlieren die COP-Konferenzen an Glaubwürdigkeit. Dabei gab es in den vergangenen 29 Jahren auch wichtige Erfolge. Seit der ersten Ausgabe im Jahr 1995 in Berlin haben die COP-Klimakonferenzen für Meilensteine im internationalen Klimaschutz gesorgt. 1997 wurden in Kyoto erstmals Ziele für die Reduktion von Emissionen vereinbart. Allerdings sollten diese nur für Industrie- und nicht für Schwellenländer, wie China oder Indien, gelten. 2015 wurden in Paris erstmals Reduktionsziele für die gesamte Welt festgeschrieben.
Wo wir am Weg zu den Pariser Klimazielen stehen
Weltweit steigen die Treibhausgasemissionen derweil weiter an. Im Jahr 2023 haben sie laut dem Emission Gap Report 2024 des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) mit 57,1 Gigatonnen CO2-Äquivalenten einen historischen Höchstwert erreicht (+1,3 Prozent gegenüber 2023). Um das Pariser Klimaziel einzuhalten, müssen die globalen Emissionen bis 2030 um 42 Prozent (gegenüber 2019) sinken. Laut Schätzung des Emission Gap Reports wird die Reduktion bis dahin ohne weitere Maßnahmen jedoch lediglich vier bis zehn Prozent betragen.