Wie die Digitalisierung die Energiewende effizienter machen kann
Unsere neue Analyse schafft einen Überblick darüber, wie die Digitalisierung die Energiewende unterstützen kann – und was dafür notwendig ist.
Um langfristig eine sichere und saubere Energieversorgung sicherzustellen, braucht es einen ambitionierten Ausbau von erneuerbaren Energien, Netzen und Speichern. Zentral dafür sind effiziente Genehmigungsverfahren. Derzeit dauern sie jedoch mehrere Monate bis Jahre und werden so zu einem Flaschenhals für die Energiewende.
Politisch bewegt sich hier bereits etwas: Ende Juli hat die Bundesregierung die Reform von Genehmigungsverfahren angekündigt. Entsprechende Gesetze bzw. deren Überarbeitung sollen im Laufe des Sommers bzw. im Herbst in Begutachtung gehen.
Eine neue Studie des KONTEXT Institut für Klimafragen zeigt, wo die zentralen Engpässe liegen – und welche Maßnahmen erforderlich sind, um Verfahren effizient und gründlich durchzuführen. Konkret werfen wir dabei einen genauen Blick auf Umweltverträglichkeitsprüfungen (UVP), Strategische Umweltprüfungen (SUP) sowie das geplante Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz (EABG).
Genehmigungsverfahren spielen eine entscheidende Rolle bei der Energiewende: Sie sollen Zielkonflikte lösen, unterschiedliche Stakeholder:innen in Entscheidungen einbeziehen und einen verlässlichen Rahmen für eine geordnete Umsetzung großer Bauprojekte bieten. Gleichzeitig gilt es, wichtige Projekte dadurch nicht unnötig zu verzögert. Das bedeutet: Effiziente Genehmigungsverfahren sollten sowohl gesellschaftliche und ökologische Interessen als auch die Anliegen der Projektwerbenden ernst nehmen und so schnell wie möglich, aber so gründlich, wie nötig, abgewickelt werden.
Für die Energiewende sind allen voran zwei Umweltverfahren zentral – die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) und die Strategische Umweltprüfung (SUP):
Derzeit werden Umweltverträglichkeitsprüfungen (UVP), Strategische Umweltprüfungen (SUP) sowie kleinere, nicht UVP-pflichtige Verfahren häufig zum Engpass. Die Ursachen für die Verzögerungen sind vielfältig, aber selten auf eine Akteursgruppe oder das Verfahren selbst zurückzuführen. Vielmehr sind es meist strukturelle Defizite, wie unvollständigen Unterlagen seitens der Projektwerbenden, personeller Ressourcenmangel in Landesbehörden, fehlende Flächen und Koordination der Bundesländer, sowie mangelnde öffentliche Akzeptanz, die den Verfahrensprozess in die Länge ziehen. Diese Problemfelder lassen sich beheben, wenn die richtigen Maßnahmen gesetzt werden.
Ein zentrales politisches Instrument in diesem Zusammenhang ist auch das geplante Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungs-Gesetz (EABG). Es kann die Energiewende unterstützen, wenn es notwendige Maßnahmen verbindlich regelt:
Genehmigungsverfahren sind kein Hindernis für die Energiewende. Im Gegenteil: Sie sind ein zentrales Steuerungsinstrument für Qualität, Transparenz und gesellschaftliche Teilhabe. Werden sie als solche gestaltet, können sie zur treibenden Kraft für den werden den Umbau ökologisch verantwortungsvoll, ökonomisch vernünftig und sozial gerecht zu gestalten.