Kontext-Event

KONTEXT x European Forum Alpbach 2024: Rückblick

Samstag, 24.08.2024
Alpbach, Tirol

Das European Forum Alpbach 2024 bot für KONTEXT eine hervorragende Plattform, um Klimathemen mit führenden Köpfen aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Kultur und Wissenschaft zu diskutieren – das diesjährige Thema: "Moment of Truth". Als offizieller Reporting Partner des „Climate Track“ konnten wir uns neben renommierten Institutionen wie Bruegel, dem Jacques Delors Institut und dem Austrian Institute for European & Security Policy positionieren. Unsere Mission: Klarheit in die Klimadiskussion zu bringen und Debatten auf ein neues Niveau zu heben. Unsere Highlights:

Track Forum I & II: Vernetzung und Austausch

Im Rahmen der „Europe in the World Days“ und „Austria in Europe Days“ am 26. und 29. August organisierten wir zwei Track Foren, die sich auf die drängendsten Fragen der Klimakrise konzentrierten. Viele klimainteressierte Teilnehmende kamen zusammen, um sich über die Programmhöhepunkte und zentralen Kontroversen in den Klimadiskussionen vor Ort auszutauschen.

Dabei standen die Fragen im Vordergrund: Wie kommen wir vom Reden ins Handeln? Welche Argumente bremsen uns aus, und wie überwinden wir diese? Besonders wichtig war uns, die Entpolarisierung der Debatte voranzutreiben und Lösungen zu diskutieren, die bereits heute funktionieren. Das gemeinsame Mittagessen bot den Teilnehmenden zudem die Möglichkeit, sich in einer informellen Atmosphäre zu vernetzen und Ideen auszutauschen.

Klimadebatte „Markt vs. Staat“

Braucht es (mehr) staatliche Eingriffe, um die Klimakrise zu bewältigen – oder soll der Markt alles lösen? Im Congress Centrum des European Forum Alpbach diskutierten Alice Schmidt, Sabine Herlitschka, Johannes Kopf und Sebastian Heinzel diese Frage in einem außergewöhnlichen Debatten-Format und mit der Mission, Brücken zwischen den verschiedenen Ansichten zu bauen.

In der von KONTEXT initiierten Session argumentierten Alice Schmidt und Johannes Kopf für eine aktivere Rolle des Staates in der Klimapolitik - mit Argumenten wie folgenden: 

"Freiwillige Maßnahmen reichen für tatsächliche Verhaltensänderungen nicht aus. Es braucht klare Ziele, Regulierungen und Anreize, um die nötigen Emissionsreduktionen auch wirklich zu erreichen."; "Viele Unternehmen wünschen sich klar stärkere Regulierung, um Wettbewerbsgleichheit und klare Rahmenbedingungen zu schaffen."; "Lobbyismus vieler klimaschädlichen Industrien behindert wirksamen Klimaschutz und führt so zu einem verzerrten Markt und schlussendlich zu Marktversagen."

Sabine Herlitschka und Sebastian Heinzel hingegen sahen die Lösung in einem Vertrauen auf die Kräfte und Entwicklungen des freien Marktes:

Unternehmen entwickeln selbst innovative Lösungen. Der Staat sollte die dafür notwendigen Rahmenbedingungen geben, ohne zu viel einzugreifen."; "Privates Kapital und eine freie Marktdynamik sind unerlässlich für die grüne Transformation. Der Staat sollte Technologie und Innovation fördern, jedoch nicht überregulieren."; "Klare Ziele statt detaillierter Maßnahmen: Die Transformation braucht Leitmärkte, die durch Innovation und technologische Fortschritte vorangetrieben werden."

Die Abstimmung des Publikums zeigte vor den Argumenten der Diskutant:innen zunächst eine deutliche Mehrheit für starke staatliche Eingriffe. Doch nach der Diskussion konnte die Meinung noch um ein paar Prozentpunkte gedreht werden. Schließlich folgte, wie es die Moderatorin Tina Deutsch nannte, der echte "Moment of Truth" in einer dritten Abstimmung:

98 % der Zuseher:innen stimmten dafür, dass es ein intelligentes Zusammenspiel aus Markt und Staat braucht, um die Klimakrise zu bewältigen. Das Fazit: Ein pauschales Ablehnen von marktbasierten Instrumenten oder Regularien bringt Polarisierung voran, anstatt Brücken zu den bestmöglichen Lösungen zu bauen.

Ein herzlicher Dank geht an unsere Sponsoren-Unternehmen UNIQA Insurance Group und Hans(wo)men Group sowie an unsere Partner:innen von GRIPS und CEOs FOR FUTURE für ihre Unterstützung. Danke auch allen Teilnehmenden für ihren Beitrag zur Entpolarisierung und konstruktiven Lösungsfindung.

Gastauftritt beim Klimastreik, Podcasts, Interviews

Außergewöhlich war auch der kurze, kraftvolle Beitrag unserer Vorständin Tina Deutsch während des Klimastreiks der Aktivist:innen von Fridays for Future vor Ort. Auch die Teilnahme von Katharina Rogenhofer und Tina Deutsch an Podcasts und Interviews hat uns die Möglichkeit gegeben, unsere Positionen zu schärfen und wertvolle Gespräche zu führen.

Unzählige Sessions und neue Kontakte

Unser Team war bei über 25 Sessions präsent und nahm aktiv an Diskussionen teil. Dabei knüpften wir zahlreiche neue Kontakte und führten Gespräche mit Expert:innen und Teilnehmenden aus unterschiedlichsten Bereichen. Besonders stolz sind wir auch auf unsere Teilnahme an zwei Podcasts, die uns die Möglichkeit gaben, unsere Perspektiven in die breitere Öffentlichkeit zu tragen.

Unser Fazit: Das European Forum Alpbach 2024 war für uns nicht nur eine Chance, tief in die Klimadebatten einzutauchen, sondern auch, durch unsere Veranstaltungen und unsere Präsenz neue Impulse zu setzen. Die positive Resonanz von Teilnehmenden und Expert:innen bestärkt uns, weiter daran zu arbeiten, Lösungen für die Klimakrise zu finden und den Dialog zu fördern.

Ein großer Dank geht an das gesamte Team des European Forum Alpbach – besonders an Andreas Berger und Mirta Surlina – für die hervorragende Zusammenarbeit. Wir freuen uns auf die Fortsetzung dieses inspirierenden Austauschs in den kommenden Jahren!