Auf Basis wissenschaftlicher Literatur, bestehender Reformvorschläge sowie Expert:innen-Interviews analysieren die Autorinnen in der vorliegenden Analyse die Vor- und Nachteile von Reformvorschläge und leiten eine konkrete Lösungsoption für eine ökologisch verantwortungsvolle, ökonomisch vernünftige und sozial gerechte Neugestaltung der Pendlerförderung ab. Diese umfasst folgende Maßnahmen:
- Zusammenlegung von Pendlerpauschale und Pendlereuro
- Zusätzliche Förderung zum Verkehrsabsetzbetrag ab einem Arbeitsweg von 7 Kilometern
- Bei Zumutbarkeit öffentlicher Verkehrsmittel: Koppelung der Förderung an deren Benutzung. In diesem Fall steht Bezieher:innen ein regionales Jahresticket zu.
- Bei teilweiser Zumutbarkeit öffentlicher Verkehrsmittel: ab fünf Kilometern ökologisch faires Kilometergeld bis zum nächsten ÖV-Hub zusätzlich zum regionalen Jahresticket
- Bei Nicht-Zumutbarkeit öffentlicher Verkehrsmittel: kann Kilometergeld für die gesamte Strecke (ab 7 Kilometern) bis zu einem Höchstsatz in Höhe eines regionalen Öffitickets bezogen werden
- Kilometergeld soll als Steuerabsetzbetrag für Bezieher:innen mit unterschiedlichem Einkommen gleich hoch sein
Wird der Fokus zudem auf budgetäre Einsparungen gelegt, kann zusätzlich der Verkehrsabsetzbetrag in die Höhe der Förderung einbezogen und nur die Differenz ausgezahlt werden.
Für eine langfristig sozial gerechte Ökologisierung von Arbeitswegen ist zusätzlich der Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes und eine erhöhte Taktung von Bussen, Zügen und Bahnen in vielen Gebieten notwendig.
Der Auftrag an die nächste Regierung ist eindeutig: Sie muss die klimaschädlichen Förderungen abschaffen oder ökologisieren. Je früher, desto besser.